Abkanttechnologie

Eine Erfolgsgeschichte

Als Lohnfertiger für Blechbauteile wickelt der Mittelständler TRIO Metall und Design GmbH für seine Kunden das ganze Spektrum der Blechbearbeitung ab - angefangen von der Beratung, Konstruktion und Planung bis hin zu montagefertigen Baugruppen. „Bei uns wechselt sich oftmals die Fertigung von Kleinserien und Einzelteilen mit größerer Serienfertigung ab. Wir beobachten auch, dass insgesamt der Grad an Komplexität steigt. Da muss man reaktionsfähig sein“ kommentiert Robert Käs, Geschäftsführer bei TRIO. „Außerdem wollen ja auch wechselnde Materialarten und -stärken in mehr als knappen Fertigungszeiträumen verarbeitet werden“. In den letzten Jahren verzeichnete das Unternehmen zudem einen deutlichen Zuwachs an Aufträgen.  Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, baute und bezog TRIO 2018 einen großen Firmenkomplex in Luhe-Wildenau. 

Wie sollte man die unterschiedlichen Anforderungen mit einer wirtschaftlichen Produktion vereinbaren? Das Unternehmen entschied, an zwei wichtigen Stellschrauben zu drehen.

Erfolgsfaktor Nummer 1: Einsparungspotenziale erkennen und nutzen

Zunächst musste ein Maschinenpark her, der TRIOs Bedürfnisse im Hinblick auf Flexibilität und einem hohen Automationsgrad bedienen sollte. Die Zielsetzung dadurch:  Einsparungspotenziale auszumachen und die Produktion zu optimieren. So sollte rund um die Uhr flexibel gearbeitet, Rüstzeit eingespart und das Material besser ausgelastet werden.

„In der Tat ist für uns Flexibilität ein wichtiger Erfolgsfaktor“ erklärt der Geschäftsführer Robert Käs. „Mit den AMADA-Technologien hatten wir sehr gute Erfahrungen gemacht und daher entschieden, den Maschinenpark in der neuen Produktionsstätte breitflächig mit diesen Maschinen und Automationsmodulen auszustatten. Auf diese Weise läuft die Produktion bei mannarmem Betrieb hocheffizient und rund um die Uhr“. 

 


TRIO setzt besonders häufig ENSIS-Faserlasertechnologien ein, da sich aufgrund der hohen Produktivität der Technologien größere Serien mühelos abwickeln lassen. Zugute kommt ebenfalls die qualitative Bearbeitung von anspruchsvollen Materialien wie Buntmetallen und reflektierenden Materialien wie u.a. Kupfer, Messing und Titan. TRIOs Maschinenpark besteht unter anderem aus einer Stanzlaserkombimaschine EML-3610 NT mit Anbindung an das Kompaktlager CS II und der Einzelteilsortierung PR III, zwei vollautomatisierten AMADA-Faserlaserschneidmaschinen (ENSIS- 3015AJ) angebunden an AMADA's Be- und Entladetürme ASF-EU sowie ganzen vier Abkantpressen unterschiedlicher Größe für nahezu alle Biegeaufgaben, u.a. mit automatischem Werkzeugwechsler (HG-1003ATC) und netzwerkfähigen Allrounder-Biegemaschinen mit unterschiedlichsten Verfahrbereichen und Öffnungsweiten (u.a. HFE3i-1003, HFE3i-2204). 

Erfolgsfaktor Nummer 2: Mittelständler goes Digitalisierung

Bei der Rückschau auf die bisherigen Produktions- und internen Abläufe fiel TRIO ein echtes Verbesserungspotenzial bei den digitalen Prozessen auf. Mit einer neuen Digitalstrategie marschierte das Oberpfälzer Unternehmen daher zu Beginn des Jahres 2019 mit großen Schritten in Richtung Industrie 4.0. Die Herausforderung bestand darin, interne Prozesse zu digitalisieren und dem Kunden mittels eines Online-Tools einen effizienten Service für die Blechteilebeschaffung anzubieten. Gleichzeitig sollten aber auch die neuen digitalen Prozesse an das bestehende ERP-System gekoppelt und die neuen AMADA-Laserschneidmaschinen und Stanzlaserkombi-Anlagen mit den Softwarelösungen angesteuert werden. So entstand der neu geschaffene Service Trionline24. Heute erhalten Kunden nicht nur innerhalb weniger Minuten ein Angebot für Laser- und Biegeteile per DXF-, DWG- oder Step-Datei, sondern können diese auch sofort bestellen. Zur Freude des Unternehmens sorgten die erleichterten Abläufe für einen Effizienzsprung, der zu zahlreichen neuen Angeboten führte.

AMADAs Software SOLUTION Pack

Neben der Neugestaltung der eigenen Prozesse war es auch wichtig, eine funktionale und produktive Maschinensoftware zu haben. „Die Kunden wünschen eine große Variantenvielfalt, oft auch im Zusammenhang mit sinkenden Losgrößen. Wir brauchten also zeitsparende, extern programmierbare Lösungen, um entsprechend auf die unterschiedlichsten Aufträge reagieren zu können“ erklärt Käs. 

TRIO setzt bei der Fertigung AMADAS neueste Softwarelösung, das VPSS 3i Software Solution Pack, ein. So kann der Lohnfertiger seine Produktion virtuell Schritt für Schritt simulieren, um Fehlerquellen im Vorfeld zu vermeiden: Die Software generiert beispielsweise ein virtuelles Blechteil, wickelt es ab und erzeugt automatisch mittels VPSS 3i BEND das passende Biegeprogramm.  Soll gekantet werden, muss nur die STEP-Datei (3D-Modell) hochgeladen und die Parameter eingegeben werden, der Automatikmodus der Software erstellt dann eigenständig innerhalb weniger Sekunden die Abkantreihenfolge, schlägt Rüstvorgänge vor und konfiguriert die Anlage entsprechend.

Website: www.trionline24.de